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Day: 27. Januar 2019

Roadtrip nach Campeche

Roadtrip nach Campeche

Mérida – Hacienda Yaxcopoil – Uxmal – Campeche

Heute stand als erstes Frühstück auf dem Programm, da wir die letzten Tage immer ohne gestartet sind, hieß es, eine nette Location zu suchen und um gleichzeitig Merida nochmal bei Tage zu sehen.

Beides geklappt ? gefrühstückt haben wir in einem typischen, sehr gut besuchten Frühstücks-Café. Was es besonders charmant und urig gemacht hat, war die sympathische und unglaublich nette Mexikanerin, die quasi im Schaufenster saß und Teig ausgebacken hat. Vor sich die Teig-Schüssel, kleiner Tisch und Elektro-Platte/Pfanne. Zwischendurch kamen immer wieder Kellner um die fertigen Teigfladen für die nächste Bestellung abzuholen. Uns hat sie zwischendurch einen zum pro

Frisch gestärkt und – für uns – alles Wichtige (den belebten Plaza Grande mit der Kathedrale und auf dem Weg dorthin rechts und links andere Parks, Kirchen und schöne Gassen) gesehen.

Nun ging es ab ins Auto und auf die Straße – nächster Stop: Hacienda Yaxcopoil. Eine alte Sisal-Hacienda mit einem alten Dieselmotor – man merke (!) aus Hannover. Die Maschine war von 1913 bis 1984 in Betrieb. Heute wird hier nichts mehr produziert. Sie ist in Privatbesitz, wird noch in Schuss gehalten und ist als Museum der Öffentlichkeit zugänglich. Unglaublich liebevoll gepflegte Räumlichkeiten und Hof/Gartenbereich.
Seht selbst.

Offensichtlich ist sie auch eine grandiose Location für (Musik)Festivals. Der Fußboden der letzen Großveranstaltung wird gerade abgebaut. Man erkennt deutlich, wo Bars / Essenstände aufgebaut waren, Kistenweise Leergut steht noch rum und der Geruch von einer feucht-fröhlichen Veranstaltung liegen noch in der Luft.

Als nächstes fuhren wir zu der Maya-Stätte Uxmal (gesprochen Uschmahl). Die eindrucksvollen Ruinen sind auf einem recht großen hügeligen (!) Areal verteilt. Am markantesten ist eine Pyramide mit ovaler Form (darf nicht bestiegen werden) ein begehbarer Platz, der ringsum von Gebäuden mir Reliefs gesäumt ist und der erhöht gelegene „Gouverneurspalast“ von dem man das Areal ein Stück weit (was die Bäume/Vegetation preis gaben) überblicken kann. Spannend waren die vielen gut erhaltenen Reliefs und Abbildungen und, dass hier wieder einige Gebäude zugänglich waren. Man ist irgendwie im wörtlichen Sinn näher dran, wenn man irgendwo reingucken oder drauf-stehen kann. Vielleicht lassen wir an dieser Stelle wieder die Bilder sprechen.

Auf dem weiteren Weg nach Campeche (Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates) machte sich bemerkbar, das es kurviger und hügeliger wird, im Vergleich zum vorher wirklich „platten Land“. Bescheidene Dörfer, immer wieder ausgeschilderte Maya-Ruinen und riesiger unberührte Dschungelgebiete zeichnen diese Region aus.
Wir kamen grade noch im Hellen an. Unsere Unterkunft – ein Hotel im Kolonialstil (extra mit Parkplatz gebucht) ist im alten Stadtkern, welcher seit 1999 zum Welt UNESCO Kulturerbe zählt. Noch schnell was essen – in der „Fressgasse“ und ein bisschen die alten Fassaden, bei Nacht und schön beleuchtet bewundern. Auf dem Rückweg zum Hotel hatten wir das Glück eine Lichtshow zu erleben. Ca. 20 Minuten (ab 20 Uhr) am Plaza Prinzipale. Mit 6 riesigen Beamern wird die Geschichte der Stadt mit Musik hinterlegt an eine Hausfassade (in den Fenstern/Arkaden wurden Leinwände heruntergelassen) projeziert. Total witzig.

Weiterreise – Flamingos oder Bacalar?

Weiterreise – Flamingos oder Bacalar?

Unsere Reiseplan wird jetzt noch straffer ! 

Während der letzten Tage hatten wir schon Kontakt mit unserem künftigen Tauch-Guide/Lehrer aus Playa del Carmen. Für Jenny ist er sowas wie ihr Tauch-Guru, da in allen möglichen Foren und Gruppen im Internet präsent ist, Fragen beantwortet und Auskunft gibt(sei es zum Tauchen selbst oder Ausrüstung). Schon vor dem Urlaub war klar,  wir wollen mit ihm in den Cenoten tauchen. Heute Terminbestätigung: 28./29.01 hat er fest für uns eingeplant. Damit haben wir jetzt noch 2 Tage & 1 Nacht bevor wir auf der anderen Seite von der Yucatan Halbinsel in Playa de Carmen sein müssen. Mit dem Zeitdruck kommt die Qual der Wahl. 

 Unsere Optionen waren 

1.) zurück Richtung Mérida und dort an den Küsten-Ort Célestun (2-4h) um eine Flamingo-Tour durch die Mangroven zu machen. Es soll sehr beeindruckend sein mit unglaublich großen Flamingo-Kolonien. (Ist ihr Brutgebiet) dann Weiterreise über eine uns bekannte Strecke.  

2.) einem ziemlichen großen Schleif mit dem Auto nach Bacalar (6h Fahrt) an den größten See der Halbinsel Yucatán mit kristallklarem Wasser und weißem Sand – manche bezeichnen es als „das neue Tulum“. Auf diesem Weg würden wir eine ganz neue Ecke erkunden.

Wir entschieden uns für das letztere 🙂 auf zu neuen Ufern – Süd-Westküste, wir wollen ja schließlich so viele Ecken wie möglich vom Land sehen.

Es gibt 3 Strecken um nach Bacalar zu kommen, Autobahn & Schnellstraße unten rum, Autobahn & Schnellstraße oben rum, oder querfeldein via Landstraße & Autobahn. Querfeldein ist die kürzeste, aber auch zeitaufwändigste Strecke.  Da wir immer noch hoffen, nicht immer nur geradeaus zufahren, entscheiden wir uns für Querfeldein. 

Doch bevor es los ging, haben wir uns Campeche angeguckt. Wir sind zum Beispiel auf der Stadtmauer umhergelaufen und haben uns die Kirche, das Rathaus & den Plaza bei Tageslicht angeguckt.

Zwischendrin gab es Frühstück & dann ging es gegen 11:30 Uhr los. Im Nachhinein die richtige Entscheidung. Das erste Mal etwas hügelig, ein paar Kurven und natürlich auch hierbei viel geradeaus. Wir passierten am Anfang viele kleine Dörfer – bis wir immer mehr in den Tiefen mexikanischen Dschungel vordrungen. Also wirklich Dschungel! 

Heute war der Tag der Tiere! Unterwegs gab es freilaufende Rinder, Ziegen, Schafe, Schweine, Hunde, Katzen, Hühner, Truthähne, Pferde, Affen, jede Menge Vögel & Geier.

Immer wenn wir in der Ferne Geier kreisen gesehen haben, wussten wir- auf der Straße, oder neben der Straße liegt ein Kadaver. Der größte war eine Kuh mitten im Dschungel – und der Himmel waren voll mit Geiern. Wir rochen den Kadavergestank noch hunderte Meterweit -bäh. 

Wir sind ca 100km ohne einen richtigen Ort und nur mit 11 entgegenkommenden Autos gefahren. Wahnsinn! 

Landschaftlich wurde es abwechslungsreicher als die Tage zuvor. 

Wir sahen jede Menge Landwirtschaft 

Es gab Rinderfarmen, Maisanbau, Zitrusfrüchte, Papaya Plantagen, Zuckerrohr und sonstige Ranches. Die Natur war wirklich beeindruckend und oftmals unberührt. Wenn wir ehrlich sind, hatten wir uns im Vorfeld Yucatán nicht so grün & „dschungellastig“ vorgestellt. Unsere Vorstellungen von México hingen irgendwie zwischen Kakteen ? und kargen Landschaften. Aber das hier alles mehr als grün ist- war irgendwie nicht präsent.

Zwischen durch gab es eine frische Kokosnuss ? vom Straßenrand, bei einer Tankstelle einen Cappuccino & Frappochino und nach 6,5 Stunden 

haben wir, kurz vor Einbruch der Dämmerung, Bacalar erreicht. Heute haben wir kein Hotel vorgebucht, sondern wollten uns die Zimmer im Vorfeld angucken. Wir haben gelesen, das jegliche Zimmer , Dank der hohen Luftfeuchtigkeit, modrig riechen und bevor wir ersticken, wollten wir lieber vor Ort unser Nasen überzeugen?? das zweite Guesthouse hat uns überzeugt,- es roch zwar, aber im Rahmen des erträglichen. 

Kurz noch den Preis verhandelt & eingecheckt. 

Es ist schlicht, sauber und doch irgendwie stylisch. Leider haben wir mit dem „an“ stellen der Klimaanlage (auf entfeuchten) den Geruch mehr herbei gerufen als uns lieb ist. Nase rüffel…

Bevor wir zum Abendessen los gezogen sind, haben wir hier an der Mini-Rezeption nach einem guten Restaurant gefragt. 

Als Sue auf die Frage der jungen Dame,

-in welche Richtung es essenstechnisch gehen sollte,  „Local“ geantwortet hat… fingen Ihre Augen an zu leuchten und sofort kam gestikulierend eine Empfehlung . Gleich um die Ecke könne man super local essen und es wäre kein Touri-Restaurant. Na, das lassen wir uns doch nicht entgehen und kamen der Empfehlung nach. 5 min später saßen wir in einer Art Innenhof-Garage auf Plastikstühlen und haben die „Speisekarte“ auf Spanisch erzählt bekommen. 

Herrlich! Es gab keine Papier-Speisekarte und auch keine alkoholischen Getränke,- dafür aber die Weltbesten Panuchos und …. ! Super lecker! Wir sind so erfreut über das leckere Essen, über das Spanisch erklären und über die Location, dass wir nicht glauben wollten, dass alles zusammen ( 6 verschiedene Teige mit Käse, Hähnchen, Schweinefleisch, Tomate ect, Coke, Limonada und Flan als Nachtisch) €5,- kosten sollten. Wir haben unverhältnismäßig viel Tip gegeben ??‍♀️

Nachdem essen sind wir noch eine kleine Runde durch den Ort gelaufen bevor wir uns jetzt in den Hof von unserem Guesthouse es bequem gemacht haben und Blog schreiben… 

Für morgen gibt es nur eine grobe Planung- abends in Playa del Carmen sein . Hasta luego